Zu Besuch in Wiens erstem Hochhaus
Der Wiener Architekt Stephan Ferenczy umgibt sich mit Zurückhaltung. Die Ordnung, sagt er, ist für ihn Basis für die sonntägliche Erholung. Zu Besuch in Wiens erstem Hochhaus in der Herrengasse, wo der Portier noch ein Sir ist:
„Der neunte Stock ist eine perfekte Lage. Zum einen sieht man den Himmel mit dem Stephansdom, der Minoritenkirche und der Rückseite des Burgtheaters, das mich von hier aus betrachtet an die Grand Central Station in New York erinnert. Das für mich wichtigste Motiv aber ist der Rathausturm, dessen Uhr mit mir am Morgen spricht und mir sagt, wie viele Minuten ich noch schlafen darf. Zum anderen ist man auch nicht allzu hoch oben im Himmel wie die sechs Etagen über mir, sondern kriegt immer noch ein zutiefst urbanes, brodelndes Leben mit. Ich kratze quasi an den Fassaden und an den Dächern. Ein exquisites Gefühl!“
- Quelle:
- Der Standard
- Datum:
- 2. Mai 2019